Die Wälder im Projektgebiet sollen gestärkt werden, und das in dreifacher Hinsicht: Sie sollen sich an den Klimawandel anpassen können, als Kohlenstoffsenke fungieren und ein Ort biologischer Vielfalt sein. Ziel ist es, bis zu 4.000 Hektar Wald auf überwiegend feuchten Standorten im Hinblick auf die zu erwartenden Folgen des Klimawandels in ihren Funktionen zu stabilisieren, um eine möglichst effektive langfristige Fixierung von Kohlendioxid zu erreichen.
Durch gezielte Maßnahmen sollen Feuchtwälder optimiert, Auenwälder revitalisiert und Moorwälder gesichert werden. Dafür soll ein ausgeglichener, naturraumtypischer Landschaftswasserhaushalt wiederhergestellt werden. Insbesondere an staunasse Böden angepasste Stieleichen-Hainbuchenwälder, wertvolle Eichen-Ulmenwälder und Moorwälder werden davon profitieren. Einen weiteren Beitrag zur langfristig ausgerichteten Kohlendioxid-Speicherung wird die Reaktivierung von Hochmoortorfkörpern im Projektgebiet leisten. Alle Maßnahmen sollen darüber hinaus die biologische Vielfalt, die Naturnähe und die Strukturvielfalt der Wälder erhöhen.
Praxisbegleitende Forschung findet zum einen in Form eines Monitorings auf 14 Referenzflächen statt. Völlig aus der Nutzung genommene Wildnisentwicklungsgebiete werden im Vergleich zu forstlich genutzten Flächen wissenschaftlich untersucht: Wie wirkt sich der Klimawandel auf diesen Flächen aus? Welche Kohlenstoffbilanz haben sie? Und wie groß ist die biologische Vielfalt? Untersuchungen zur Auswirkung der Steigerung des Alt- und Totholzanteiles sowie zur Anpassungsfähigkeit der Eichen an sich verändernde Umweltbedingungen ergänzen das Spektrum.
Große Teile des Waldes im Projektgebiet sind in Privatbesitz. Auf freiwilliger Basis können sich Privatwaldbesitzer mit ihren Flächen an den Projektzielen beteiligen und von den Untersuchungen und Maßnahmen profitieren. Ihnen wird fachliche, forstwirtschaftliche Beratung in Bezug auf klimarelevante Optimierungen ihrer Waldbestände angeboten. Hierzu sollen Schulungen entwickelt und durchgeführt werden, deren Inhalte auch weit über die Projektregion hinaus Anwendung finden können.
Im Bereich der Waldpädagogik werden bundesweit einsetzbare Schulungsunterlagen für Kinder verschiedener Altersstufen entwickelt. Diese sollen in Kombination mit dem Wald-Klima-Lehrpfad und begleitet durch intensive Öffentlichkeitsarbeit das Verständnis für die Bedeutung unserer Wälder im Klimawandel schärfen.