Artenvielfalt in unseren Wäldern – Wie sieht der optimale Mix für unsere Wälder in der Zukunft aus?

Die NABU-Naturschutzstation Münsterland hatte mit dem Regionalforstamt Münsterland zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Über 20 private Waldbesitzende, Förster und Vertreter des Staatswaldes waren zusammengekommen, um über die Artenvielfalt in unseren Wäldern zu sprechen.

Mittelspecht – in artenreichen Eichenwäldern zu Hause (Foto: Theo Israel)

Michael Elmer von der NABU-Naturschutzstation Münsterland begrüßte die Teilnehmer im historischen Spieker auf Haus Heidhorn. Er ging in seinem einleitenden Vortrag auf die biologische Vielfalt in unseren Wäldern ein. Aktuelle Forschungsergebnisse aus den Wäldern im Süden von Münster zeigten, dass die Waldbesitzer über die Bewirtschaftung einen Einfluss auf die Artenvielfalt nehmen können. Es wurde jedoch auch deutlich, dass ökonomisch wertvolle Bäume zusammen mit naturschutzfachlich wertvollen Exemplaren auf gleicher Fläche entwickelt werden können. Dadurch lässt sich die Artenvielfalt fördern, ohne wesentliche Einbußen bei der Holznutzung in Kauf nehmen zu müssen.

Lena Wegner vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen gab den Waldbesitzenden praktische Tipps zur Förderung der Artenvielfalt in ihren Wäldern. Dies waren zum Beispiel das Belassen alter Bäume und Totholz, die Entwicklung von Waldrändern oder der Aufbau von strukturreichen Mischbeständen. Wegner betonte die herausragende Bedeutung der heimischen Eichen für die Biodiversität. Sie wies in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeiten hin, mit denen sich Waldbesitzer eventuelle Ertragsverluste mittels forstlicher Förderung durch das Land kompensieren lassen können. Ansprechpartner ist hier das Regionalforstamt mit den betreuenden Forstleuten vor Ort.

Der seltene Schwarzspecht ist in der Davert zu Hause (Foto: Theo Israel)

Zusammen mit Heinz-Peter Hochhäuser, dem Leiter des Regionalforstamtes Münsterland, gingen die Referenten auf die Fragen der Zuhörer ein. Gemeinsamer Tenor der Diskussion: Die Mischung macht´s. Mischbestände aus Eichen, Buchen, anderen heimische Laubbäumen, hier und da durch Nadelhölzer ergänzt, können gemeinsam einen stabilen, nachhaltigen Wald bilden. Die dadurch geförderte biologische Vielfalt ist förderlich für die Stabilität des Waldes und sichert dadurch auch wieder dessen ökonomischen Wert. Dabei ist auch eine große genetische Vielfalt innerhalb der Bestände von Vorteil für die Zukunft, da sich diese Wälder besser an wechselnde Klimabedingungen anpassen können. Einig war man sich, dass die einheimischen Eichen im Münsterland den Waldbesitzenden auch unter den zu erwartenden Klimaänderungen gute Erträge versprechen.

Mit diesem Abend auf Haus Heidhorn endete die Reihe von Informations-Veranstaltungen für Waldbesitzer im Rahmen des Projektes „Fit für den Klimawandel“. Die Teilnehmer waren sich über den großen Nutzen der Veranstaltungen einig und vereinbarten, den Gesprächsfaden auch nach dem Ende des Projektes nicht abreißen zu lassen.

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